Wenn ein Mitarbeiter aus einem Unternehmen ausscheidet, bietet Outplacement eine Möglichkeit des professionellen Coachings und der Unterstützung bei der Jobsuche und persönlichen Neuorientierung durch einen externen Personaldienstleister. Unter Outplacement versteht man entsprechend ein Beratungsangebot für aus dem Unternehmen austretende Arbeitnehmer.
Das Beratungsangebot beinhaltet im Regelfall eine Standortbestimmung, eine Selbstvermarktungsstrategie und individuelle Hilfestellung beim Bewerbungsprozess. Die Kosten für das Outplacement trägt dabei das ehemalige Unternehmen. Oftmals wird dies zusätzlich zur Abfindungszahlung angeboten, um Konflikte nach der Trennung zu vermeiden.
Beim Outplacement kann man in drei unterschiedlichen Typen unterscheiden:
- Einzeloutplacement
Diese Form steht im Normalfall nur dem Topmanagement zur Verfügung. Der Berater kann sich dabei vollständig auf den Kandidaten einstellen und konkret auf dessen Vorstellungen eingehen. Dabei wird oftmals auch auf Rollenspiele zurückgegriffen, um das situative Verhalten des Managers zu erfassen. Um die Sitzungen auch im Nachhinein evaluieren und spezifisches Feedback erteilen zu können, nimmt der Berater die Sitzungen oftmals via Kamera auf. - Gruppenoutplacement
Wenn mehrere Mitarbeiter im selben Zeitraum die Kündigung erhalten haben, wird oftmals auf eine Gruppenberatung zurückgegriffen. Der Berater versucht dabei auf die individuellen Belange der Kandidaten einzugehen, fokussiert sich jedoch auf ein allgemeineres Coaching, aus dem alle Beteiligte ihre Rückschlüsse ziehen können. Zum Teil werden Gruppenberatungen durch externe Berater als Transferleistung finanziell gefördert durch die Bundesagentur für Arbeit. - Virtuelles Outplacement
In Zeiten der Digitalisierung werden auch vermehrt virtuelle Outplacements angeboten. Diese stellen neben dem fachlichen Coaching auch gleichzeitig eine Simulation eines digitalen Bewerbungsgesprächs dar. Somit können Kandidaten einen weiteren Benefit daraus ziehen.
Outplacement bietet sowohl dem austretenden Mitarbeiter als auch dem Unternehmen diverse Vorteile:
Das Beratungsangebot führt nachweislich dazu, dass Kandidaten schneller einen neuen Job finden, da sie sich mit Hilfe des Beraters konkret mit der neuen Lebenssituation, Bedürfnissen und beruflichen Zielen auseinandersetzen. Oftmals können Berater auch neue Entwicklungsmöglichkeiten und Funktionsbereiche aufzeigen, über die sich der Kandidat allein voraussichtlich nicht informiert hätte. Dabei können sie auch vom Netzwerk des Beraters profitieren. Zudem werden während des Coachings die Bewerbungsunterlagen aktualisiert und aufbereitet, sowie Kompetenzen geschult und erweitert.
Für Unternehmen bietet das Beratungsangebot die Möglichkeit zum einen das Unternehmensimage zu schützen und eine konfliktfreie sowie einvernehmliche Lösung anzustreben. Es zeigt trotz der Trennung Respekt und Wertschätzung für den Mitarbeiter, der daraufhin bis zum letzten Arbeitstag konzentriert und ergebnisorientiert mitarbeitet, anstatt sich bereits vorzeitig geistig zu verabschieden. Dieser faire Umgang wird auch bei verbleibenden Mitarbeitern Vertrauen in den Arbeitgeber und Loyalität hervorrufen und gleichzeitig die Attraktivität für zukünftige Mitarbeiter steigern, in dem Unternehmen arbeiten zu wollen. Da das Beratungsangebot meistens vom Unternehmen getragen wird, fallen auch die Abfindungszahlungen etwas niedriger aus.