Auch im Bereich des Personalwesens schreitet die Digitalisierung zunehmend voran und führt zu vermehrten Veränderungsprozessen. Die Transformation ist zu einem zentralen Kennzeichen von Unternehmen geworden. Von Mischformen der Arbeitsmodelle bis hin zu flexibleren Strukturen sowie stark digitalisierten Arbeitsumgebungen – der Wunsch nach absoluter Flexibilität, besonders vonseiten der jüngeren Generation, wächst beständig. Es ist deutlich erkennbar, dass langfristiger und nachhaltiger Erfolg nur denjenigen Unternehmen vorbehalten ist, die sich flexibel auf sich wandelnde Marktgegebenheiten einstellen können. Dementsprechend rücken die Anforderungen und Wünsche der Angestellten in den Fokus der Unternehmensführung und müssen entsprechend berücksichtigt werden. Dies führt erneut zu drastischen Trends in der Digitalisierung des Personalwesens, die insbesondere in den letzten drei Jahren zahlreiche Herausforderungen mit sich brachten. Welche wesentlichen Probleme lassen sich hier identifizieren? Die vorliegende Digital-HR-Studie der aconso AG, in der Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen (mit mehr als 500 Mitarbeitern) befragt wurden, gewährt tiefere Einblicke hinter die Kulissen.
Die Ergebnisse der Umfrage sind eindeutig und klar. Den ersten Platz belegt mit 77 Prozent der Mangel an Fachkräften und die damit verbundene Rekrutierung. HR-Entscheidungsträger sind sich einig, dass das Finden passenden Personals in den vergangenen drei Jahren die größte Herausforderung darstellte. Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass gerade die Digitalisierung sämtlicher HR-Prozesse hohe Anforderungen an die Führungsebene stellt. Dennoch geben über die Hälfte der Befragten (59 Prozent) an, dass sich der Grad der Digitalisierung in ihrer HR-Abteilung in den letzten drei Jahren stark gewandelt hat und weitere signifikante Veränderungen anstehen. Gerade im Wettbewerb um geeignete Talente erachten sich Unternehmen dadurch im klaren Vorteil. Insbesondere im Bereich der Prozessautomatisierung hat eine deutliche Verschiebung stattgefunden. Im Gegensatz zu einer Studie (HR Future-Studie) vor drei Jahren, die herausfand, dass lediglich 50 Prozent der Befragten automatisierte Prozesse in ihrer HR-Abteilung einsetzen, sind es heute schon knapp 70 Prozent. Dennoch sehen nach wie vor etwa 42 Prozent der HR-Entscheidungsträger das Change Management und die allgemeine Organisationsentwicklung als bedeutende Herausforderungen der letzten drei Jahre. Darauf folgt das Gesundheitsmanagement mit 38 Prozent. Die gesteigerte interne Kommunikation (25 Prozent) sowie vermehrte strategische Aufgaben (22 Prozent) werden ebenfalls als Herausforderungen genannt. Das geringste Problem stellt das Outsourcing bzw. der Stellenabbau mit einem Anteil von 22 Prozent dar.
Gerade aufgrund der Zeit der Krisen hat sich die Dringlichkeit von Veränderungen verstärkt. Die HR-Technologie unterliegt einem rasanten Wandel, die Rekrutierung steht im Mittelpunkt und flexible Arbeitsmodelle erhalten zunehmend mehr Aufmerksamkeit. Daher sind Personalverantwortliche vor die Aufgabe gestellt, diese Hürden zu überwinden, die Mitarbeiter auch in solch anspruchsvollen Zeiten zu mobilisieren und somit die Wirtschaftlichkeit ihres Unternehmens zu gewährleisten.