solomero INSIGHTS

Die Zukunft der Personalfunktion: Globale Trends und deutsche Besonderheiten

In den letzten Jahren waren Unternehmen mit zahlreichen neuen Herausforderungen konfrontiert, darunter anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit, geopolitische Spannungen und die Auswirkungen der Coronapandemie. Diese Probleme werden voraussichtlich weiter anhalten und sich verschärfen. Die Personalfunktion steht vor der komplexen Aufgabe, sowohl auf externe Faktoren kurzfristig zu reagieren als auch die internen Unternehmensanforderungen zur weiteren Entwicklung zu unterstützen.

Laut der „Creating People Advantage 2023“-Studie der Boston Consulting Group (BCG) in Zusammenarbeit mit der World Federation of People Management Associations (WFPMA) sind die Hauptprobleme weltweit der Fachkräftemangel, Talentlücken, weniger liquide Talentmärkte und der wachsende Bedarf an digitaler Transformation und Innovation, insbesondere im Bereich KI.

Im Gegensatz zu den weltweiten Ergebnissen lassen sich spezifische Merkmale für den deutschen Markt identifizieren. Dies zeigt sich vor allem in Abweichungen im aktuellen und zukünftigen Fähigkeiten-Ranking im Vergleich zur globalen Perspektive. Während auf globaler Ebene derzeit Personal- und HR-Strategie, das Talentbeschaffungs-Ökosystem und strategische Personalplanung im Fokus stehen, sind in Deutschland Themen wie Restrukturierungsmanagement sowie Nachhaltigkeit und ESG von größerer Bedeutung. Zukünftig sind in Deutschland digitale HR-Lösungen und HR-IT-Architektur sowie Nachhaltigkeit und ESG deutlich höher eingestuft als im weltweiten Vergleich.

Diese Unterschiede sind auf marktspezifische Faktoren zurückzuführen, wie die aktuelle Wirtschaftslage, wirtschaftspolitische Prioritäten und der Wettbewerbsdruck zur beschleunigten Digitalisierung. Talentknappheit und sich ändernde Talenterwartungen werden von 73 bzw. 58 Prozent der Befragten als die größten Herausforderungen in deutschen Unternehmen genannt. Nur 21 Prozent der Befragten glauben, dass ihre Personalfunktion bereits effektive Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen entwickelt hat, im Gegensatz zu 37 Prozent weltweit.

    * Pflichtfelder